Das Vergebungsset ist ein wundervolles Hilfsmittel, mit dem wir auf spielerische Weise lernen, Vergebung im Sinne von Ein Kurs in Wundern anzuwenden und zu erleben.

Mit Spielen können wir auf leichte Weise von der Theorie in die Praxis gelangen. Wir haben ihnen deshalb auf unserer LESESEITE im Menüpunkt „Spiele, die verwandeln“, einen eigenen Platz eingeräumt.

Das Vergebungsset besteht aus einem grauen, einem weißen und einem gelben Plastik-Set. Wir legen sie am Fußboden aus – links liegt das graue Set, rechts daneben das gelbe Set, und in der Mitte hinter den beiden, das weiße Set. Ersatzweise verwenden wir auch Buntpapier.

Vergebungsset

1. Graues Set

Dieses Set symbolisiert das Ego, die falsche Wahrnehmung, das Schlachtfeld.
Hier stehen wir immer, wenn wir die Welt für wirklich halten und uns mit dem Körper identifizieren.

Anwendung
Wenn wir bemerken, dass wir unglücklich sind, stellen wir uns auf das graue Set.
Wir beschreiben unsere Situation, verleihen unseren Gefühlen Ausdruck und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund!

Wenn wir nach einer ersten Erleichterung bemerken, dass wir diese Gefühlslage nicht mehr wollen, verlassen wir das graue Set und machen einen Schritt zurück – auf das weiße Set.

Für diesen wesentlichsten aller Schritte auf dem Vergebungsweg brauchen wir unsere ganze Bereitwilligkeit und bekommen hier Aufklärung und Unterstützung:
„Ich will zurücktreten und IHM die Führung überlassen!“ (Lektion 155)
und
„Halte jetzt einen Augenblick inne, und denke an Folgendes: Ist Konflikt das, was du willst, oder ist der Friede GOTTES die bessere Wahl? Was gibt dir mehr? Ein ruhiger Geist ist keine kleine Gabe. Möchtest du nicht lieber leben als zu sterben wählen?“ (H-20.4:6-9)

2. Weißes Set     

Auf diesem Set erfahren wir, dass wir eine Wahlmöglichkeit*) haben: Das graue und das gelbe Set liegen jetzt vor uns und wir wählen zwischen Ego und HEILIGEM GEIST – unsere Brücke zu GOTT.

Anwendung
Ohne es zu bemerken, glaubten wir zuvor, dass wir uns von GOTT trennen und mit dem Ego verbinden könnten. Jetzt verbinden wir uns mit dem HEILIGEN GEIST und erfahren, dass wir den HIMMEL nie verlassen haben und dass es kein Ego gibt. Gemeinsam mit IHM machen wir nun einen Schritt nach vor und stellen uns auf das gelbe Set.

*) Siehe dazu diese wundervolle Stelle aus dem Textbuch (T-31.VIII.3):
„In jeder Schwierigkeit, in jeder Not und jeglicher Ratlosigkeit ruft CHRISTUS dich und sagt dir sanft: Mein Bruder, wähle noch einmal. ER möchte keine Schmerzensquelle ohne Heilung und kein Bild übriglassen, um die Wahrheit zu verschleiern. ER möchte alles Elend von dir, den GOTT als den Altar zur Freude schuf, entfernen.“

3. Gelbes Set

Dieses Set repräsentiert den HEILIGEN GEIST, die wahre Wahrnehmung und die wirkliche Welt. Wir haben noch einmal gewählt, haben SEINE Schau*) angenommen und befinden uns über dem Schlachtfeld.

Anwendung
ER sieht in allem, von dem wir glauben, es zu erleben, ausnahmslos nur LICHT. Wir wohnen SEINER Vergebung bei und fühlen gemeinsam mit IHM die WAHRHEIT in diesem heiligen Augenblick:
„GOTT ist in allem, was ich sehe.“ (Lektion 29)

*) „Die Schau des HEILIGEN GEISTES ist keine nichtige Gabe, kein Spielzeug, das man eine Zeitlang hin und her wirft, um es dann wegzulegen. Horch und hör dieses sorgfältig, und halte es auch nicht für einen Traum, einen unbedachten Gedanken, mit dem man spielt, oder für ein Spielzeug, das du von Zeit zu Zeit zur Hand nimmst und dann wieder weglegst. Wenn du das nämlich tust, dann wird es das für dich sein.
Du hast die Schau, jetzt über alle Illusionen hinauszublicken. Dir wurde es gegeben, keine Dornen zu sehen, keine Fremden und keine Hindernisse vor dem Frieden. Die Angst vor GOTT bedeutet dir jetzt nichts mehr. Wer fürchtet, Illusionen anzusehen, wenn er weiß, dass sein Erlöser neben ihm steht? Mit ihm ist deine Schau zur größten Macht geworden, die GOTT SELBST geben konnte, um Illusionen aufzuheben.“ (T-20.II.6+7)

Die Vergebungsformel

Das Vergebungsset hat sich aus unserer Vergebungsformel entwickelt, welche Vergebung, wie sie in Ein Kurs in Wundern gelehrt wird, in einer kurzen Formel prägnant zusammenfasst:

Meine Bereitwilligkeit, nicht mehr recht haben zu wollen +
mich mit dem HEILIGEN GEIST verbinden =
SEINER Vergebung beiwohnen und mit IHM SEHEN, wie alles in WAHRHEIT ist.

Erläuterung

Vergebung mag zwar im Kopf beginnen, doch bleibt sie unvollständig, solange wir sie nicht fühlen.*)

Die Arbeit mit dem Kurs zielt darauf ab, die Gedanken, die uns angeboten werden, immer mehr auch zu fühlen. Wir lernen, dass kein Gedanke neutral ist, d.h. dass jeder Gedanke (= jedes Bild, jedes Geräusch, jede Situation…) untrennbar mit einem Gefühl verbunden ist – und dass es darum geht, dieses Gefühl zu bemerken. Denn nur dieses gibt uns einen sicheren Hinweis darauf, ob der Gedanke (das Bild, das Geräusch, die Situation…) wahr sein kann.

Der erste Teil der Vergebungsformel „Meine Bereitwilligkeit, nicht mehr recht haben zu wollen“ erinnert uns daran, dass wir glauben, einen eigenen Willen zu haben und dass wir diesen wieder aufgeben können. Eigenwillen beschert uns Unglück – eine Gefühlslage, die aus einer Verbindung mit dem Ego resultiert.

Wenn wir also unsere Aufmerksamkeit auf unsere Gefühlslage lenken und bemerken, dass wir uns gerade nicht in Frieden, frei, sicher und geborgen fühlen, dann ist unsere Bereitschaft nötig, dass wir uns mit dem HEILIGEN GEIST verbinden und folgende Frage an IHN richten:

„Kann das (was ich jetzt fühle) wahr sein?“

Wir werden SEINE Antwort unmittelbar hören – oder besser gesagt – fühlen. Es ist folgender Gedanke:

„Nein, das ist nicht wahr!“

Diese Worte nur zu denken ist nichts. Doch wenn wir sie auch zu FÜHLEN beginnen, werden diese Worte alle unwirklichen Gedanken und Gefühle fortspülen und 
Erleichterung, Befreiung, Frieden, Freude – mit einem Wort Erlösung – breitet sich in uns aus.
So fühlt sich die WAHRHEIT an! Wir beginnen, SIE in uns zu bemerken.

Dies ist das Ergebnis, das wir jedes Mal erleben, wenn wir die Vergebungsformel umsetzen:
Wir erleben – wir FÜHLEN – wie es ist, SEINER Vergebung beizuwohnen und mit IHM zu SEHEN – zu FÜHLEN. 
Wir erleben – wir FÜHLEN – die WAHRHEIT, unser WAHRES SELBST – die LIEBE.
 Wir erleben – wir FÜHLEN – was wir in WAHRHEIT sind.

*) Siehe dazu aus Lektion 91 (Ü-I.91.7):
 „Wenn du kein Körper bist, was bist du dann? – Du musst dir dessen bewusst sein, was der HEILIGE GEIST verwendet, um das Bild eines Körpers in deinem Geist zu ersetzen. Du musst etwas fühlen können, auf das du deinen Glauben setzen kannst, wenn du ihn dem Körper entziehst. Du brauchst eine wirkliche Erfahrung von etwas anderem, von etwas, das sicherer und solider ist, deines Glaubens würdiger und wirklich da.“